Selbstliebe: Eine Definition
Selbstliebe steigert Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Doch was bedeutet Selbstliebe und wie praktiziert man sie? Selbstliebe bedeutet, sich selbst wertschätzend, respektvoll und wohlwollend zu behandeln, ähnlich einer besten Freundin oder besten Freundes. Sie bedeutet, sich selbst liebevoll zuzuwenden, achtsam mit sich und eigenen Bedürfnissen zu leben, sich Anerkennung zu schenken.
Das Fundament der Selbstliebe bildet Selbstakzeptanz, d.h. sich selbst mit allen Stärken und Schwächen annehmen zu lernen. Dazu gehört wiederum die Bereitschaft zur Selbstreflexion und Selbsterkenntnis.
Abgrenzung von Narzissmus
Selbstliebe hat nichts mit Narzissmus oder Eitelkeit zu tun. Narzissmus fußt auf einem NICHT realistischen, sondern überhöhten Selbstbild, das der Kompensation eines geringen Selbstwertgefühls dient. Oftmals werden dabei andere entwertet, um das eigene fragile Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Menschen mit einer derartigen Persönlichkeitsstruktur sind meist leicht kränkbar.
Aspekte der Selbstliebe nach Louise hay
Louise L. Hay (1926-2017) war eine weltweit bekannte Selbsthilfeautorin, die als Kind schwere psychische Traumata und später auch körperliche Erkrankungen erlitten hatte. Als sie genesen war, widmete sie ihr Leben der Weitergabe der auf ihrem eigenen Heilungsweg erprobten Methoden der Selbstliebe. Sie wurde als außergewöhnlich charismatischer, herzlicher und mitfühlender Mensch beschrieben.
Mittlerweile wurde das Prinzip der Selbstliebe, teils in ähnlicher Form als Selbstmitgefühl, in psychotherapeutische Behandlungskonzepte aufgenommen.
Selbsthass, Selbstablehnung und übermäßige Selbstkritik zurücknehmen
Selbstablehnung und Selbsthass sind weit verbreitete Phänomene in unserem Kulturkreis, die viele Lebensbereiche negativ beeinflussen, insbesondere auch unsere Beziehungen. Louise Hay berichtete, dass viele ihrer Klientinnen und Klienten in der einen oder anderen Ausprägung die Grundüberzeugung hatten, nicht gut genug zu sein, Dinge nicht gut genug zu tun oder Gutes nicht verdient zu haben. Auffallend viele Menschen nehmen sich selbst gegenüber eine weitaus kritischere, ablehnendere Haltung ein als ihren Mitmenschen gegenüber. Es ist hilfreich, sich übermäßig selbstkritischer, selbstverurteilender, selbstentwertender Gedanken und Überzeugungen bewusst zu werden und auch zu untersuchen, wo man auf der Verhaltensebene lieblos mit sich umgeht. Anschließend können Ursachen erforscht und ein freundlicherer, wertschätzenderer Umgang mit sich selbst geübt werden.
Aufhören sich selbst Angst einzujagen
Viele Menschen terrorisieren sich geradezu mit ihren gedanklichen Mustern. Sie erzeugen wiederkehrende oder gar chronische Ängste und düstere Annahmen. Eine bewusste konstruktive Gestaltung der eigenen Gedanken nimmt bei Louise Hay - ähnlich dem Leitsatz "Du bist was du denkst" - einen besonderen Stellenwert ein. Sie empfiehlt auch die Kraft von Affirmationen zu nutzen. Affirmationen sind wirkungsvolle Werkzeuge um konstruktive Denkmuster zu entwickeln. Sie werden im Kontext der Psychotherapie als positive Selbstinstruktionen bezeichnet und bedienen sich einer alten erprobten Methode: der Autosuggestion. Es handelt sich um regelmäßig wiederholte Sätze und Formulierungen, die geschrieben, gedacht oder (leise oder laut) ausgesprochen werden. Regelmäßig gezeichnete innere Bilder wie konkrete Vorstellungen von erwünschten Situationen stellen ebenfalls Affirmationen dar.
Hilfe annehmen
Es zeugt von innerer Stärke, Hilfe anzunehmen, wenn man sie benötigt. Zudem empfiehlt sich regelmäßig folgende Frage zu stellen: "Wie kann ich mich selbst jetzt gerade unterstützen?".
Vergeben
Anderen und sich selbst zu vergeben lautet eine der zentralen Empfehlungen Louise Hays. Sie postulierte, dass Vergebung eine bedeutsame Voraussetzung für Lebenszufriedenheit und Gesundheit darstellt. Heute gilt die positive Wirkung von Vergebung auf die psychische Gesundheit als wissenschaftlich anerkannt. Die Vergebungstherapie wird erfolgreich eingesetzt, u.a. bei posttraumatischer Verbitterung, bei Depressionen und Angststörungen in Folge traumatischer Erfahrungen.
Dankbarkeit üben
Dankbarkeit als Haltung das Positive in der Welt wahrzunehmen und wertzuschätzen hat Louise Hay regelmäßig empfohlen. Als Gefühl stärkt und vertieft Dankbarkeit unsere Beziehungen zu anderen. Mittlerweile befasst sich die psychotherapeutische Forschung mit der Ressource und konnte beispielsweise eine Reduktion von Grübeln und Sorgen durch Praktizieren von Dankbarkeit bestätigen.
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