Werte und Sinn: Eine Definition
Werte sind Leitlinien für ein sinnerfülltes Leben. Sie motivieren und geben Kraft für Veränderung und persönliche Entwicklung; ohne Ausrichtung auf persönliche Werte fehlt das "Wozu" im Leben. Aus diesem Vakuum können Sinnkrisen entstehen, die uns einer lebensbejahenden Grundhaltung, geistiger Kraft, Lebensfreude und -begeisterung berauben. Aus dieser (meist unbewusst) lebensverneinenden Haltung resultiert ein erhöhtes Risiko, depressive Symptome, Angststörungen und andere psychische und psychosomatische Erkrankungen zu entwickeln. Andersherum stärkt ein klares Ja zum Leben, das sich an persönlichen Werten orientiert, die Resilienz. Beispiele für Werte sind Familiensinn, Freiheit, Selbstbestimmung, Freundschaft, Treue, Liebe, persönliche Entwicklung, Wohlstand, Sicherheit, Freundlichkeit, Weisheit, Bildung, Ästhetik, Kreativität, Bescheidenheit, Disziplin, Verbindlichkeit, Integrität, Toleranz, Großzügigkeit, Glaube, Spiritualität, Loyalität.
Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie (sinnzentrierte Psychotherapie), bezeichnete das Sinnlosigkeitsgefühl als Kernproblem unserer Zeit. Sinn bedeutet, was einem im Leben wesentlich und wichtig erscheint, wofür man leben möchte. Zur Sinnsuche gehört auch die grundlegende Frage, welche ureigene einmalige Aufgabe mit dem eigenen Leben verbunden ist. Was will entdeckt werden, was noch gelebt, was zum Ausdruck gebracht werden?
Wie antworten auf sinnfragen gefunden werden können
Derartige Fragen können nicht von anderen, sondern nur im eigenen Inneren beantwortet werden. Eine gedankliche Annäherung kann durch bewusste Erinnerungen an frühere sinngebende Erfahrungen gelingen. Auch lange bestehende Wünsche können Hinweise geben. Eine hilfreiche Frage lautet: "Was möchte ich hauptsächlich sein und tun? Und bin und tue ich das zurzeit?". Geeigneter als gedankliche Arbeit ist aber die Herstellung einer Verbindung mit den (zunächst oftmals unbewussten) Tiefen des eigenen Seins, mit der inneren Welt. Hier finden sich Bilder, Ideen, Gefühle, Intuition.
Wie wird diese innere Welt zugänglich? Grundsätzlich hilft es, Räume innerer Stille zuzulassen, beispielsweise durch eine regelmäßige Meditationspraxis. Durch Meditation rücken bewusstes und unbewusstes Erleben gewissermaßen zusammen. Meditation bewirkt eine zunehmende Bewusstheit im inneren und äußeren Erleben. Weitere Möglichkeiten sind eine bewusste, regelmäßige Beschäftigung mit eigenen Träumen, künstlerisches Wirken und Imaginationen.
Sinn ist kein Thema, das in der Theorie, rein gedanklich, Erfüllung schenken kann. Er will gelebt werden. Eine Abkürzung zur Beantwortung jeglicher Sinnfragen stellt die Liebesfähigkeit dar. Damit ist nicht Liebe im romantischen Sinne, sondern Liebe als Wohlwollen, Offenheit, Aufmerksamkeit gemeint - sich selbst und seiner Mitwelt gegenüber. Diese Liebesfähigkeit kann gelernt, kann trainiert werden, beispielsweise durch Mitgefühlsmeditationen.
Schließlich: Wer sich Werte- und Sinnfragen stellt, ist gut beraten, geduldig mit sich zu sein und die Beantwortung der Fragen als Prozess zu verstehen.
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